ChatGPT und Steuern

Ist KI der bessere Steuerberater?

ChatGPT Steuerberatung: ist die KI wirklich zuverlässig & hilfreich?

Was kann uns ChatGPT über Steuern sagen? Für eine Künstliche Intelligenz ist das Wissen und die Fähigkeit von ChatGPT zur Anwendung dieses Wissens noch relativ beschränkt. Zumindest was aktuelle Änderungen im Steuerrecht angeht, ist ChatGPT unzuverlässig, weil seine Wissensbasis auf dem Stand von 2019 ist. Aber auch bei der Anwendung etwaiger BMF-Schreiben oder der Rechtsprechung kann man an ChatGPT beim Thema Steuern keine Quantensprünge erwarten. Somit liegt auch die Entwicklung innovativer Steuergestaltungsmodelle derzeit allein in menschlichen Händen. Immerhin kennt ChatGPT seine Grenzen und weist regelmäßig darauf hin, dass man für fundierte steuerliche Beratungen Experten konsultieren sollte, nämlich uns Steuerberater. Für einen ersten Einstieg in die steuerliche Materie sowie einer effizienteren Recherche kann ChatGPT aber sehr nützlich sein.

Unser Video:
Steuerberater ChatGPT?

In diesem Video zeigen wir, was ChatGPT über das deutsche Steuerrecht weiß und wo seine Grenzen als Hilfsmittel in der Steuerberatung sind.

Inhaltsverzeichnis


1. ChatGPT als Steuerberater – Einleitung

ChatGPT ist eine sogenannte Künstliche Intelligenz (KI). Es ist also lediglich eine Software, die auf Basis gespeicherter Informationen und algorhitmisch vorgegebener hochkomplexer logischer Verknüpfungen Entscheidungen zu treffen vermag. Dabei erinnert sie in dieser Fähigkeit stark an unsere eigenen. So soll ChatGPT angeblich Gefühle zum Ausdruck gebracht haben. Tatsächlich ist ChatGPT aber allenfalls zur Imitation von Emotionen fähig, wenn auch freilich, ohne dass man sie hierauf vorprogrammiert hätte. Denn das ist das eigentlich erstaunliche an dieser KI: sie kann dies aus einem Kontext heraus als wahrscheinlich plausibelste Erwiderung auf unsere Eingaben bestimmen. Kein Wunder also, dass man im Allgemeinen dazu geneigt ist, einer solchen Quasi-Person zu vertrauen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, den man mit einer KI wie der von ChatGPT verknüpft, ist die enorme Menge an Daten, auf die sie Zugriff hat. Man kann sie Fragen, wann der Eiffelturm erbaut wurde, wer Perikles war oder wie man einen Kindergeburtstag organisiert. Wir als Steuerberater wollen aber wissen, was ChatGPT über Steuern in Deutschland weiß. Denn uns ist klar, sollte ChatGPT im Steuerrecht genauso kompetent sein, wie ein menschlicher Steuerberater, würde es einen übermächtigen Konkurrenten darstellen.

2. KI-Steuerberatung: Was weiß ChatGPT über deutsches Steuerrecht?

Wer über die Entwicklung von ChatGPT informiert ist, weiß, dass die Entwickler der KI nur Daten zur Assimilation zur Verfügung gestellt haben, die bis 2019 inklusive im Internet aktuell und verfügbar waren. Wer also Fragen an ChatGPT stellt, die sich auf spätere Ereignisse beziehen, erhält keine passende Antwort.

Und so ist es auch in Bezug auf das aktuelle Steuerrecht. Auch hier vermag ChatGPT Fragen zu beantworten, die heute noch dem Stand von 2019 entsprechen. Über Neuerungen im deutschen Steuerrecht, die der Gesetzgeber seitdem einführte, kann uns ChatGPT hingegen keine Auskünfte geben. Immerhin, ChatGPT weist uns in der Regel auf diese Wissenslücke hin. Das hilft uns aber wenig, wenn wir uns etwa über aktuelle Regelungen zur Besteuerung von Photovoltaikanlagen informieren möchten, die Gegenstand des Jahressteuergesetzes 2022 waren. Und da wir in Zeiten Leben, in denen unsere Gesellschaft einer tiefgreifenden Transformation unterliegt, benötigen wir jetzt und auch in absehbarer Zukunft stets aktuelle Informationen zum Steuerrecht. Insbesondere Unternehmer sind hiervon betroffen. Bei ihnen ist es nämlich auch deshalb so besonders wichtig, steuerrechtlich stets auf dem aktuellen Stand zu sein, weil sie möglichst frühzeitig auf Veränderungen reagieren müssen, um ihre Steuern zu optimieren.

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3. ChatGPT Steuerberatung: kann die KI bei der Steuererklärung helfen?

Wer als Fachfrau oder Fachmann in der Steuerberatung ChatGPT einmal testet und die KI darum bittet, bei der Erstellung einer Steuererklärung zu assistieren, erhält bisweilen gemischte Ergebnisse. Einfache Zusammenhänge kann ChatGPT recht oft zufriedenstellend erkennen und die richtigen Schlussfolgerungen ziehen. Doch schon bei etwas komplexeren Situationen, etwa bei Fragen zur Erbschaft- oder Schenkungsteuer, kommen auch schon mal Fehler vor.

Damit sollte man sich aber keineswegs zufrieden geben. Denn Fehler, die ChatGPT im Hinblick auf diese und viele weitere Steuern macht, können im Ernstfall durchaus beträchtlichen finanziellen Schaden anrichten. Zwar ist die Wahrscheinlichkeit eher gering, dass ChatGPT Anregungen zur Steuerverkürzung oder gar Steuerhinterziehung gibt (auch wenn es Wege gibt, die moralische Barriere der KI zu umgehen), doch könnte dies aus Versehen, nämlich mangels verlässlicher Informationen, dennoch eintreten.

Hinzu kommt, dass ChatGPT zwar das Steuerrecht bis zu einem bestimmten Maß kennt, aber meist keine weiterführenden Informationen berücksichtigt. So kann ChatGPT in der Regel keine Schlussfolgerungen aus BMF-Schreiben oder BFH-Urteilen ziehen und auf vorgelegte Sachverhalte anwenden. Wenn es also um Detailfragen geht, sind solche Hintergrundinformationen und ihre Implikationen oft von entscheidender Bedeutung.

Aber selbst wenn man ChatGPT bittet, relativ einfache steuerliche Zusammenhänge zu bearbeiten und darauf basierend die Höhe der anfallenden Steuer zu berechnen, muss man mit Fehlern rechnen. Denn die vielen Ausnahmeregeln im deutschen Steuerrecht, etwa zu Abschreibungen, sind ChatGPT nur bedingt bewusst. Immerhin erkennt ChatGPT, wenn man das Programm darauf hinweist, eigene Fehler und korrigiert sie.

Somit mag ChatGPT als einfacher Einstieg in bestimmte steuerliche Zusammenhänge eine bequemere Alternative zur eigenen Internetrecherche darstellen, einen vollständigen Ersatz zur professionellen Steuerberatung darf man hierbei aber keineswegs erwarten. In dieser Hinsicht ist also auf jeden Fall Vorsicht geboten. Und das weiß ChatGPT offenbar auch. Doch dazu gleich mehr.

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4. ChatGPT: Kompetenzen in anderen Bereichen der Steuerberatung

Wer sich nun fragt, was ChatGPT in anderen steuerrechtlichen Disziplinen zu leisten vermag, dürfte bereits mit einer ernüchternden Bilanz rechnen. Denn je komplexer die fachliche Materie, desto spärlicher sind die im Internet hierzu verfügbaren Informationen. Dies gilt ganz besonders, wenn man ChatGPT etwa zum internationalen Steuerrecht um Auskunft bittet. Hier verfügt ChatGPT allenfalls über rudimentäre Fähigkeiten. Dies ist aber auch deshalb kaum verwunderlich, weil man bisweilen bei besonders komplexen Fragen selbst von Experten unterschiedliche Auslegungen des Steuerrechts erhält. Kein Wunder also, dass der Gesetzgeber für solche Fragen die Möglichkeit des Antrags auf verbindliche Auskunft geschaffen hat. Kein Wunder aber auch, dass unterschiedliche Ansichten seitens der Steuerpflichtigen und der Finanzverwaltung oft erst von den Finanzgerichten oder höheren Instanzen beantwortet werden. Für derart komplexe Fragen, bei der selbst Fachleute unterschiedliche Ansichten vertreten, ist ChatGPT in der Steuerberatung somit gänzlich ungeeignet.

Deshalb ist ChatGPT derzeit auch außerstande eine der wichtigsten Aufgaben der Steuerberatung auszuführen, nämlich der Entwicklung von Gestaltungsmodellen. Hier ist tatsächlich das Limit erreicht, an dem die KI dem Menschen unterlegen ist.

5. ChatGPT weiß, wo seine Grenzen bei der Steuerberatung liegen

Bei all den Einschränkungen, denen ChatGPT bei Fragen zum deutschen Steuerrecht unterliegt (und auch in vielen anderen Bereichen), haben die Entwickler kaum eine andere Wahl gehabt, als der KI eine Warnung mitzugeben: Kenne deine Grenzen. Daher gibt ChatGPT in den meisten Fällen, in denen der KI eine ausreichende Wissensbasis zur vollumfänglichen Beantwortung fehlt, am Ende der Antwort den Hinweis, dass man sich zuverlässige Informationen bei einem Steuerberater holen sollte. ChatGPT sagt selbst, dass die Angaben nur bedingt ausreichen, um die Fragen korrekt und erschöpfend zu beantworten.

Wenn aber schon ChatGPT selbst ein Einsehen hat und deshalb empfiehlt, dass man für eine ordentliche Steuerberatung einen Steuerberater konsultieren sollte, dann folgt man dem Rat besser auch. Zwar mag es immer noch Menschen geben, die meinen, man könnte sich die Kosten einer ordentlichen Steuerberatung sparen, weil ja ChatGPT in so vielen Bereichen hervorragende, gar übermenschliche Leistungen zu erbringen vermag, doch entspricht dies beim Steuerrecht keineswegs den Tatsachen.

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6. Steuerberatung durch ChatGPT – Fazit und Ausblick

6.1. Potential und zukünftige Entwicklung von ChatGPT

ChatGPT ist als KI nur die Vorhut, denn schon bald werden ihm viele weitere Konkurrenten folgen. Zu lukrativ ist das Geschäft mit der Künstlichen Intelligenz, als dass man dies den Entwicklern lediglich eines Anbieters überlassen wollte. Ganz gleich wie umfangreich und kostspielig die Entwicklung sein mag, KIs bieten enormes Potential, um uns unser Leben zu vereinfachen. Auch ChatGPT wird sich weiterentwickeln und vielleicht eines Tages aktuelles Wissen und eigene Erfahrungen zur Erfüllung seiner Aufgaben nutzen. Das mag sogar früher eintreten, als wir jetzt erwarten mögen.

Aber auch wir werden uns mit der Einführung von KI in unseren Alltag weiterentwickeln. Schon allein unser Umgang mit einem System, das uns intellektuell immer ähnlicher wird, kann und sollte uns dazu anspornen, unseren Horizont zu erweitern. Mögen Seefahrer vergangener Zeiten neue Inseln, neue Länder und neue Kontinente entdeckt haben, wir brechen nun auf, um neue Intelligenzen zu erforschen. Das erstaunliche dabei ist, dass wir uns auf diese Weise selber kennenlernen, wenn auch auf eine ganz neue Art und Weise. Denn ChatGPT & Co. haben ihr Wissen zwar von uns erhalten. Sie fügen es bloß auf eine eigene, einzigartige Art und Weise zu einem neuen Bild zusammen.

6.2. Steuerberatung durch ChatGPT jetzt und in Zukunft

Was das für unsere Frage nach der Kompetenz von ChatGPT im Hinblick auf die zukünftige Steuerberatung heißt, lässt sich leicht beantworten: Erst wenn künstliche Intelligenzen zu noch viel tiefer greifenden Analysen fähig sind, können sie einen Steuerberater fachlich einholen und vielleicht sogar überflügeln. In anderen Disziplinen, etwa in der Pharmakologie und Molekularmedizin beziehungsweise in der Chemie ist dies bereits der Fall. Auch wenn zuvor die Einschätzung geäußert wurde, dass die Entwicklung dieser neuen Technik uns mit ihrer Rasanz überraschen wird, ist kaum davon auszugehen, dass dies innerhalb der nächsten fünf Jahre zu Massen-Insolvenzen unter Steuerberatungskanzleien führen wird. Und doch ist die Digitalisierung bereits längst in der Steuerberatung angekommen.

Immerhin, wenn Mandanten sich über gewisse Grundzüge ihrer steuerlichen Belange vorab durch ChatGPT informieren lassen, hilft uns das. Denn dadurch können wir gezielter beraten, weil dann die Grundlagen bereits bekannt sind. Wenn Sie diese Erläuterungen aber weiterhin von uns erwarten, informieren wir Sie natürlich gerne, und zwar mit einem authentisch freundlichen Lächeln.


Steuerberater für innovative Steuerberatung

Unsere Kanzlei hat sich besonders auf die steuerrechtliche Gestaltungsberatung zum Unternehmensteuerrecht spezialisiert. Bei der steuerlichen Optimierung schätzen Mandanten unser Know-how beispielsweise in folgenden Bereichen:

Stiftungen

  1. Entwicklung von Steuersparmodellen durch Vermietung von Immobilien
  2. Nutzung von Steuervorteilen bei der Vermietung von historischen Fahrzeugen
  3. Gründung einer gemeinnützigen Stiftung mit Steuervorteilen kombinieren

Immobilien

  1. Empfehlungen zur Nutzung der Steuervorteile der Immobilien-GmbH
  2. langfristige Planung zum steueroptimierten Verkauf von Immobilien 

Internationales Steuerrecht – Privat

  1. Asset Protection mittels einer Familienstiftung in Liechtenstein
  2. Steuerliche Optimierung der Auszahlung von Abfindungen im Ausland

Internationales Steuerrecht – Unternehmen

  1. Entwicklung steuerlicher Gestaltungsmodelle rund um das Mittelstandsmodell
  2. Umsetzung von Gestaltungen zur Steueroptimierung von Lizenzgebühren aus dem Ausland

Erbschaft/Schenkung

  1. Schenkungen zu Lebzeiten nutzen, um die spätere Erbschaftsteuer zu verringern
  2. Schenkungsteuer durch Kettenschenkungen optimieren

Hierzu stehen Ihnen unsere Steuerberater und Rechtsanwälte an den Standorten Köln und Bonn gerne für eine persönliche Beratung zur Verfügung. Zudem beraten wir deutschlandweit per Telefon und Videokonferenz:

Standort
Köln

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