Liquide Mittel generieren – so schaffen Sie EUR 12 Mio. in Ihrem Unternehmen
Liquide Mittel für sein Unternehmen zu schaffen ist sicherlich eines der wichtigsten Ziele eines Unternehmers. Denn mit ausreichenden liquiden Mitteln kann ein Unternehmen zum Beispiel leichter Darlehen aufnehmen. Schließlich befördern hohe Beträge an liquiden Mitteln die Bonität eines Unternehmens. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, mit denen man dies optimieren kann. So kann man beispielsweise die Zahlungsziele für Eingangsrechnungen verlängern. Weiterhin kann man diese Fristen für die eigenen Kunden verkürzen. Oder man stellt gleich auf Factoring um, sodass das Geld sofort zur Verfügung steht. Auf diese Weise schafft man kurzfristig mehr liquide Mittel. Etwas langfristiger ist die Option, mit der man durch Verkauf von betrieblichen Immobilien oder anderen betrieblich genutzten Wirtschaftsgütern Liquidität schafft. Selbstverständlich muss man diese dann zurück mieten.
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In diesem Video erklären wir, wie Sie hohe Summen liquider Mittel generieren können, um diese steuerfrei zu entnehmen.
1. Was sind liquide Mittel?
Liquide Mittel sind natürlich Vermögenswerte, die auf einfache und somit auch schnelle Weise verfügbar sind, um als Zahlungsmittel in Betracht zu kommen. Dazu zählen auch Vermögenswerte, die zwar selbst keine Zahlungsmittel darstellen, die man jedoch innerhalb kurzer Zeit in solche umwandeln kann. Also spielt Geld hierbei eine entscheidende Rolle. Dabei ist es unerheblich, ob man Bargeld, zum Beispiel im Kassenbestand, Bankguthaben oder Checks in Betracht zieht. Doch können eben auch rasch veräußerliche Wertpapiere oder Wechsel sowie Guthaben an Kryptowährungen oder Edelmetallbestände als liquide Mittel in Frage kommen. Es hängt halt viel davon ab, innerhalb welcher Zeit das Geld verfügbar sein soll. Deshalb können bei längeren Fristen sogar andere Gegenstände des Umlaufvermögens eines Unternehmens als mittelfristig verfügbare liquide Mittel in Frage kommen, etwa Waren, oder Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe.
2. Möglichkeiten, um liquide Mittel zu beschaffen
Wenn ein Unternehmen nun liquide Mittel benötigt, fragt man nach dem Zeitraum innerhalb dessen ein bestimmter Geldbetrag verfügbar sein soll.
2.1. Kurzfristige Beschaffung liquider Mittel
Sollten hierzu lediglich wenige Tage zur Verfügung stehen, dann kann man im Grunde nur die unmittelbar verfügbaren Bargeldbestände sowie das Bankguthaben in Betracht ziehen. Allerdings kann man auch Wertpapiere oder Gold sowie andere Edelmetale, über die ein Unternehmen möglicherweise verfügt, recht rasch in Geld umwandeln. Dasselbe gilt auch für Bitcoins und andere Kryptowährungen. Dabei sollte man aber beachten, dass dadurch auch eine steuerliche Behandlung der Erlöse in Betracht kommt.
2.2. Mittelfristige Beschaffung liquider Mittel
Falls jedoch die Erhöhung der Liquidität erst in einiger Zeit ansteht, kommen noch weitere Optionen hinzu, um liquide Mittel zu beschafften. Dazu kann man zweigleisig vorgehen. Einerseits kann man die eigenen Lieferanten um Gewährung eines verlängerten Zahlungsziels bitten. Dies verschafft ebenfalls kurzfristig eine Erhöhung der liquiden Mittel, wobei dies aber nur für den Zeitraum gilt, den die Verlängerung des Zahlungszeitpunkts umfasst.
Das gleiche gilt auch für die zweite Option. Hierbei verkürzt man das Zahlungsziel der eigenen Kunden. Dadurch steht das vereinbarte Entgelt für die eigenen Lieferungen und Leistungen entsprechend schneller zur Verfügung.
Noch schneller verfügbar sind diese liquiden Mittel allerdings, wenn man dazu auch noch Factoring implementiert. Denn dadurch erhält man das Entgelt sogar praktisch unmittelbar, weil man die Forderung gegenüber den eigenen Kunden im Grunde an den Factoring-Dienstleister gegen eine geringe Gebühr verkauft.
Weiterhin kann man unter Umständen in Betracht ziehen, liquide Mittel über eine Förderung mit öffentlichen Mitteln zu erhalten. Selbstverständlich ist dies meistens mit besonderen Auflagen verbunden. Beispielsweise kommen hierbei Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Frage.
Ein wenig aufwendiger, somit auch zeitintensiver, ist der Verkauf von Gegenständen des Anlagevermögens des Unternehmens. Allerdings soll dabei auch sichergestellt sein, dass man die verkauften Wirtschaftsgüter zurück mieten kann. Schließlich sollen sie ja auch weiterhin dem Unternehmen dienen. Doch der Verkauf der Wirtschaftsgüter führt halt ebenfalls zu einer Erhöhung des Bestands an liquiden Mitteln. Insbesondere durch den Verkauf von betrieblichen Immobilien kann man auf diese Weise eine bedeutende Erhöhung der liquiden Mittel erreichen.
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3. Liquide Mittel generieren – ein Beispiel
Um aufzuzeigen, wie hoch die Beschaffung zusätzlicher liquider Mittel ausfallen kann, exerzieren wir verschiedene Optionen anhand eines Beispiels durch. Dabei wollen wir weniger auf solche Vermögenswerte zurückgreifen, die kaum Bezug zum Betrieb eines Unternehmens haben. Damit bleiben etwa Möglichkeiten zur Umwandlung von Wertpapieren, Kryptowährungen und Goldbeständen in liquide Mittel außen vor. Vielmehr wollen wir in unserem Beispiel Vermögenswerte in liquide Mittel verwandeln, die in den meisten Unternehmen vorhanden sind. Weil wir uns also auf solche Möglichkeiten konzentrieren, die einen betrieblichen Bezug haben, erlangt unser Beispiel größere Allgemeingültigkeit.
Um nun das Beispiel so realistisch wie möglich zu gestalten, wollen wir ein Ziel sowie einige relevante Kenngrößen zum Unternehmen festlegen. Dabei wollen wir als Zielvorgabe liquide Mittel in Höhe von bis zu EUR 12.000.000 erreichen. Dazu stellen wir bei unserem Beispiel einen Jahresumsatz von EUR 20.000.000 fest. Bei einem Jahresumsatz in dieser Höhe können wir mittels einer realistischen Umsatzrendite von 5 % mit einem Jahresgewinn von EUR 1.000.000 rechnen. Außerdem soll eine Immobilie im Anlagevermögen vorhanden sein, dass einen Anteil von EUR 2.000.000 am Betriebsvermögen ausmacht.
3.1. Liquide Mittel beschaffen: Verlängerung des Zahlungsziels bei Verbindlichkeiten
Bei einem Jahresumsatz von EUR 20.000.000 und einem Gewinn von EUR 1.000.000 haben wir also mit Ausgaben in Höhe von EUR 19.000.000 zu rechnen. Nehmen wir nun an, dass wir bisher mit unseren Lieferanten eine Fälligkeit ihrer Rechnungen innerhalb weniger Tage vereinbart hatten. Wenn wir es auf dem Verhandlungsweg schaffen diesen Zeitraum, der uns zur Zahlung unserer Verbindlichkeiten zur Verfügung steht, auf drei Monate zu erweitern, dann können wir innerhalb dieser zeitlichen Differenz einen Betrag an liquiden Mitteln anhäufen, der etwa einem Viertel des Jahresbetrags entspricht. Somit kommen innerhalb dieses Zeitraums mindestens EUR 4.750.000 als liquide Mittel in unserem Bestand hinzu.
3.2. Liquide Mittel beschaffen: Verkürzung des Zahlungsziels bei Forderungen
Das selbe Prinzip wollen wir nun in umgekehrter Richtung bei unseren Verhandlungen mit unseren Kunden erreichen. Dabei gehen wir davon aus, dass unsere Kunden bisher innerhalb von drei Monaten zahlen konnten. Jetzt verfolgen wir ein neues Zahlungsziel, das uns innerhalb weniger Tage die Bezahlung durch unsere Kunden sichert. Tatsächlich verlaufen die Verhandlungen erfolgreich, sodass nun über einen Zeitraum von drei Monaten eine Anhäufung liquider Mittel in Höhe von etwa EUR 5.000.000 stattfindet.
Sollten die Verhandlungen jedoch das Ziel verfehlen, kann man immer noch eine zweite Option hierbei nutzen. Denn wenn wir über Factoring eine Überlassung unserer Forderungen gegenüber unseren Mandanten an einen Dienstleister vornehmen, dann haben wir innerhalb von drei Monaten ebenfalls liquide Mittel in dieser Höhe angehäuft. Dabei rechnen wir mit Kosten im Zusammenhang mit dem Factoring von 1 % bis 2 %, was bei einem Wert der Forderungen von EUR 5.000.000 innerhalb dieser Zeit zu einem vernachlässigbar geringem Betrag von maximal EUR 100.000 führt. Also erhöhen wir hierdurch unsere liquiden Mittel mindestens um weitere EUR 4.900.000.
3.3. Liquide Mittel beschaffen: Verkauf einer betrieblichen Immobilie
3.3.1. Aufstockung der liquiden Mittel um EUR 2.000.000
Bisher haben wir also schon knapp EUR 10.000.000 an liquiden Mitteln zusammengetragen, ohne dabei auf das Betriebsvermögen zugegriffen zu haben. Um unser Ziel zu erreichen, wollen wir nun das Betriebsgrundstück verkaufen, das einem Wert von EUR 2.000.000 entspricht. Tatsächlich finden wir einen Käufer, der uns das Grundstück sowohl für diesen Preis abkauft als auch dazu bereit ist, es anschließend an uns zu vermieten.
Auf diese Weise sind wir tatsächlich in der Lage liquide Mittel in Höhe von insgesamt knapp EUR 12.000.000 über einen Zeitraum von einem Vierteljahr zu generieren.
3.3.2. Verknüpfung mit Gestaltungsmodellen zur Vermeidung der Erbschaftsteuer und Schenkungsteuer
Wenn wir es besonders geschickt anstellen, dann ist der Käufer der Immobilie gleichzeitig auch eine Person außerhalb des engsten Familienkreises, die jedoch als Erbe in Betracht kommt. Denn durch den Verkauf vermeiden wir, dass diese Person, zum Beispiel eine Nichte oder ein Neffe, eines Tages Schenkungsteuer oder Erbschaftsteuer in erheblichem Umfang auf dieses Vermögen zahlen muss. Voraussetzung ist allerdings selbstredend, dass diese Person in der Lage ist, uns den Kaufpreis auf das Bankkonto des Unternehmens zu überweisen.
Der Vorteil liegt darin, dass man auf diese Weise einerseits die geringen Freibeträge, die in diesem Fall ansetzbar wären, ignorieren kann, andererseits aber mit dem Kauf und der anschließenden Vermietung der betrieblichen Immobilie bei der Besteuerung der Mieteinnahmen eine Abschreibung von 3 % vornehmen kann. Auf diese Weise erhalten die potentiellen Erben den Kaufpreis innerhalb von etwa 33 Jahren durch Einsparungen bei der Einkommensteuer zurück. Dabei ist die Inkaufnahme der Grunderwerbsteuer natürlich mit einzubeziehen. Doch liegt hier der Steuersatz mit höchstens 6 % deutlich niedriger als der Steuersatz, der bei der Erbschaftsteuer und Schenkungsteuer Anwendung findet.
3.3.3. Bildung einer steuerfreien Rücklage gemäß § 6b EStG
Ferner besteht für eine Körperschaft die Möglichkeit, den Verkauf der Immobilie steuerfrei zu gestalten. Dazu bildet man eine Rücklage in Höhe des Gewinns, den der Verkauf des Grundstücks einbrachte. Allerdings gilt dies nur, wenn man die Bedingungen des § 6b EStG erfüllt. So ist es hierzu erforderlich, dass das Unternehmen innerhalb der nächsten Jahre eine neue Immobilie erwirbt. Dabei kann dies entweder durch Kauf oder durch Bau eines neuen Gebäudes erfolgen. Wichtig ist nur, dass dies innerhalb einer bestimmten Frist erfolgt und die Anschaffung eines entsprechenden Vermögensgegenstands erfolgt. Jedenfalls findet am Ende eine Auflösung der Rücklage statt.
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4. Wozu die Anhäufung liquider Mittel dienen mag
Eine Frage zu unserer Betrachtung der Aufstockung liquider Mittel in Unternehmen blieb bisher unbeachtet. Dabei sollte sie im Grunde ganz am Anfang stehen. Denn wozu sollte man liquide Mittel, oft innerhalb relativ kurzer Zeit, anhäufen? Schließlich haben die meisten besprochenen Maßnahmen ja allenfalls einen kurzfristigen Effekt. Denn einerseits muss das Unternehmen die kurzfristig hinausgezögerten Zahlungen an die Kreditoren schon bald überweisen. Andererseits sind manche der Maßnahmen sogar mit Kosten verbunden.
4.1. Anhäufung liquider Mittel zur Steigerung der Bonität
Ein Vorteil, den die Anhäufung liquider Mittel im Unternehmen bietet, steht mit der Beschaffung weiterer liquider Mittel in Verbindung. Denn wenn man plant ein Darlehen aufzunehmen, dann mag ein hoher Bestand an liquiden Mitteln die Bonität des Unternehmens befördern. Schließlich ist dies ein Bewertungskriterium, auf den viele Banken sehr wohlwollend blicken, wenn sie über die Vergabe eines Kredits verhandeln.
4.2. Bereitstellung liquider Mittel zur Nutzung besonderer Konditionen beim Erwerb
Außerdem kann es vorkommen, dass ein Unternehmen Wirtschaftsgüter erwerben möchte, für die es kurzfristig besonders günstige Konditionen gibt. Hierbei denken wir vor allem an die Abnahme größerer Mengen von Waren, die lagerfähig sind. Wenn diese dann auch noch innerhalb kurzer Zeit eine enorme Wertsteigerung erfahren, dann ist dieser Ansatz gleich doppelt reizvoll. Insbesondere auf dem Rohstoffmarkt mag man hierbei von der Anhäufung liquider Mittel profitieren.
4.3. Steigerung liquider Mittel zwecks Gewinnausschüttung
Eine weitere Möglichkeit, liquide Mittel zu nutzen, besteht darin, dass man im Unternehmen enthaltene stille Reserven als Gewinn an die an ihr beteiligten Unternehmer auszahlen möchte. Dabei gibt es sogar Wege, die eine steuerfreie Auszahlung ermöglichen. Doch dazu ist ein separates Gestaltungsmodell erforderlich.
Steuerberater für Kapitalgesellschaften
Unsere Kanzlei hat sich besonders auf die steuerrechtliche Gestaltungsberatung zur Besteuerung von Kapitalgesellschaften spezialisiert. Bei der Beratung zur Beschaffung liquider Mittel schätzen Mandanten unser Know-how beispielsweise in folgenden Bereichen:
Immobilien
- Steuervorteile der Immobilien-GmbH
- Steueroptimierter Verkauf von Immobilien
- Nutzung der steuerfreien Rücklage nach § 6b EStG
Umwandlungen
- Beratung zu sämtlichen Umwandlungsvorgängen (Einbringung, Verschmelzung, Formwechsel, Anteilstausch)
Unternehmenskauf
- Beratung beim Unternehmenskauf (Verkauf GmbH, Verkauf GmbH & Co. KG, Nutzung von Verlustvorträgen)
- Beratung beim Unternehmensverkauf (Vorteile bei Share Deal & Asset Deal)
Digitale Buchhaltung
- Langfristige Betreuung unserer Mandanten (Finanzbuchhaltung, Lohnbuchhaltung, Jahresabschlüsse, Steuererklärungen)
- Einrichtung und Betreuung der digitalen Finanzbuchhaltung per DATEV Unternehmen Online
- Bereitstellung von laufend aktualisierten betriebswirtschaftlichen Auswertungen
Hierzu stehen Ihnen unsere Steuerberater und Rechtsanwälte an den Standorten Köln und Bonn gerne für eine persönliche Beratung zur Verfügung. Zudem beraten wir deutschlandweit per Telefon und Videokonferenz:
Fachreferent beim Steuerberaterverband für Unternehmensteuerrecht
Seit 2014 sind die Partner unserer Kanzlei regelmäßige Fachreferenten des Steuerberaterverbands Köln. Dabei besuchen circa 1.500 Steuerberater pro Jahr unsere Seminare. Wegen der hohen Nachfrage stellen wir Ihnen unsere Präsentation zu „§ 6b-Rücklage: Steuerfreier Verkauf von Grundstücken“ gerne kostenlos zum Download zur Verfügung:
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