Unternehmenskauf

wie Elon Musk Verluste gezielt nutzen könnte

Verluste nutzen beim Unternehmenskauf, wie Elon Musk mit Twitter

Ein Unternehmenskauf birgt oft viele Risiken. So kann etwa der Unternehmenswert nach dem Erwerb drastisch sinken. Jedoch kann man mit einer Gestaltung dafür sorgen, dass der Unternehmenskauf trotz Verlusten noch einen Nutzen hat. So hat es etwa Elon Musk mit seiner Übernahme von Twitter wohl geschafft, mehrere Milliarden USD für den Verlustvortrag zu sichern. Ganz ähnliche Maßnahmen können aber auch Unternehmer in Deutschland treffen, um Verluste, die durch einen Unternehmenskauf entstanden sind, steuerlich zu nutzen – sogar auf der privaten Ebene.

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Unser Video: Verluste nutzen wie Elon Musk

In diesem Video erklären wir, wie man Verluste nach einem Unternehmenskauf nutzen kann, um zukünftige Gewinne günstig zu versteuern.

Inhaltsverzeichnis


1. Nach einem Unternehmenskauf Verluste nutzen – Einleitung

Unternehmer streben seit jeher nach Profit. Das bedeutet, dass sie für ihre Tätigkeit mehr Geld einnehmen möchten, als sie zuvor hierfür aufgewendet haben. Logischerweise ist dies die Grundlage allen wirtschaftlichen Handelns, denn andernfalls würden die Mittel, die für Produktion und Vertrieb erforderlich sind, eines Tages aufgebraucht sein. Dann wäre es Aus mit dem Unternehmen.

2. Verluste nach Unternehmenskauf: wie geht man damit um?

Und doch gibt es Situationen, die Ausnahmen dazu darstellen. Nehmen wir das Beispiel des Kaufs der Social Media-Plattform Twitter durch Elon Musk, dem reichsten Menschen der Welt. Er zahlte für die Übernahme des Unternehmens ungefähr USD 44 Milliarden, was einerseits einen starken überhöhten Preis darstellen dürfte. Andererseits ist seit seiner Übernahme der Wert des Unternehmens durch diverse Umstände stark gesunken. Tatsächlich soll der Unternehmenswert ein Jahr nach der Übernahme lediglich bei USD 15 Milliarden gelegen haben. Folglich soll Elon Musk durch den Kauf von Twitter USD 29 Milliarden verloren haben. Wie geht man damit um?

Wir gehen nun also der Frage nach, wie man nach einem Unternehmenskauf dieser Art etwaige Verluste nutzen kann. Dazu betrachten wir auch, ob dies eventuell ebenso für Elon Musk nach seiner Übernahme von Twitter gelten mag.

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3. Verluste durch Unternehmenskauf nutzen: Elon Musk kauft Twitter

Zunächst war der Kaufpreis mit USD 44 Milliarden sehr hoch. Viele Analysten hielten ihn für übertrieben. Offenbar wollte Musk anfangs den Kauf unbedingt durchziehen, sodass ihm der Preis gerechtfertigt schien. Doch noch im Verlauf des Kaufvorgangs müssen ihm Zweifel daran gekommen sein. Schließlich verlangte er, dass man den Kaufpreis neu verhandeln sollte. Als Grund hierfür nannte er Bedenken über die Anzahl an tatsächlich aktiven Nutzern des Nachrichtendienstes. Um diese Forderung durchzusetzen, ließ sich Elon Musk sogar vor Gericht verklagen. Am Ende akzeptierte er jedoch den ursprünglichen Kaufpreis. So zahlte er im Oktober 2022 USD 44 Milliarden an die Aktionäre von Twitter. Er übernahm die Aktien mit seiner X Corp., die als Holding fungierte und an der er die Mehrheit hielt, sodass er sich bei Twitter als CEO einsetzen konnte.

Dieser letztgenannte Aspekt ist sehr wichtig. Denn anschließend hatte Elon Musk die Freiheit, das Unternehmen nach eigenen Vorstellungen umzukrempeln. So nannte er Twitter in X um. Außerdem entließ er einen großen Teil der Führungskräfte. Aber auch viele andere Mitarbeiter mussten das Unternehmen verlassen. Gleichzeitig distanzierten sich aber auch sehr viele Werbekunden und zogen ihre Aufträge von X ab. Allein dies war schon dazu geeignet, den Unternehmenswert gegenüber dem ursprünglichen Kaufpreis deutlich zu reduzieren. Mit anderen Worten musste Elon Musk einen erheblichen Wertverlust für sein Unternehmen hinnehmen.

Kurz darauf – und von der Allgemeinheit weitestgehend unbemerkt – verschmolz Elon Musk seine Beteiligung an X mit seiner Holdinggesellschaft. Diese ist wiederum im Eigentum der X Holding Corp., an der weitere Investoren, die den Twitter-Deal finanziell unterstützt hatten, beteiligt sind. Im Wege dieser Verschmelzung ist offenbar auch der Wertverlust aufgedeckt worden. Verluste dieser Art kann man auch in den USA steuerlich vortragen und nutzen, um zukünftige Gewinne zu neutralisieren, sodass sich der Unternehmensverkauf trotzdem gelohnt haben dürfte.

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4. Verluste nach Unternehmenskauf nutzen: geht das auch in Deutschland?

Nun trennt Deutschland und die USA mehr als nur ein großer Ozean. Auch beim Steuerrecht gibt es manche Unterschiede. Aber in einem Punkt sind sich beide ähnlich, nämlich bei der Nutzung von Verlusten.

Normalerweise kann man in Deutschland keine Verluste, die ein Unternehmen generiert, auf privater Ebene mit anderen Einkünften verrechnen. Wenn zum Beispiel ein GmbH-Gesellschafter die Verluste seiner GmbH nutzen möchte, dann nur, indem die GmbH sie mit zukünftigen Gewinnen verrechnet. Der Verlustvortrag findet also allein auf Ebene der GmbH statt. Davon profitiert der Gesellschafter zwar indirekt, aber dies ist dennoch eher suboptimal. Besser wäre es, wenn man die Verluste gleich auf privater Ebene zur Verrechnung mit anderen Einkünften verwenden könnte.

Und das kann man auch. Dazu braucht man eine GmbH mit mehr als einem Gesellschafter. Die GmbH nimmt nun einen Unternehmenskauf vor. Anschließend führt man verschiedene unternehmerische Maßnahmen durch, die bewirken, dass der Wert des erworbenen Unternehmens sinkt. Dabei muss man aber darauf achten, dass dies keine verdeckte Gewinnausschüttung auslöst. Hier können eventuell Sonderabschreibungen oder eine Reduktion des Kundenstamms in Frage kommen. Jedenfalls sinkt der Wert des Unternehmens nach dem Kauf deutlich ab. Nun verkauft die GmbH das erworbene Unternehmen an eine andere Tochtergesellschaft. Durch einen solchen Unternehmensverkauf werden normalerweise die stillen Reserven aufgedeckt und besteuert. In diesem Fall führt der Unternehmensverkauf allerdings zur Aufdeckung des Verlusts, der durch die Wertminderung entstanden ist und den wir nun zur Verrechnung mit zukünftigen Gewinnen nutzen können.

Aber das ist nur der erste Teil der Gestaltung. Denn nun verkaufen die Gesellschafter ihre Anteile untereinander. Auch deren Wert ist ja gesunken. Durch den Verkauf auf privater Ebene stellen die Gesellschafter somit ebenfalls einen Verlust fest – und zwar auf privater Ebene. Und diesen können sie tatsächlich nutzen, um ihn mit positiven Einkünften aus anderen Quellen direkt zu verrechnen.

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Wertminderungen steuerlich nutzen

In diesem Video erklären wir, wie man Verluste auf Ebene der GmbH als Gesellschafter auf der privaten Ebene nutzbar macht.

5. Verluste aus einem Unternehmenskauf nutzen – Fazit

Auf diese Weise kann man also auch in Deutschland einen Unternehmenskauf dazu nutzen, um Verluste auf privater Ebene mit anderen Einkünften auszugleichen und so die Einkommensteuer zu optimieren. Da dies eine sehr spezielle Gestaltung ist, sollte man dies stets mit Experten in der Gestaltungsberatung besprechen und planen. Jedenfalls stellt dieses Gestaltungsmodell auch eine gewisse Rückversicherung bei einem riskanten Unternehmenskauf dar. Da die Wirtschaftslage in Deutschland gerade ungünstig ist, kann sich diese Option bei einem geplanten Unternehmenskauf durchaus als vorteilhaft erweisen. Schließlich besteht kein Grund, das Risiko in vollem Umfang zu akzeptieren, wenn der Gesetzgeber Möglichkeiten geschaffen hat, um es zumindest in Bezug auf die Besteuerung abzufedern. Man muss eben nur wissen, wie es geht.


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  1. Individuelle Beratung zur GmbH-Besteuerung, insbesondere für Startups
  2. Empfehlungen noch vor der GmbH-Gründung zur Vermeidung von Betriebsaufspaltungen
  3. Informationen zur Nutzung von Verlustvorträgen

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  1. Gegenüberstellung von Share Deal und Asset Deal
  2. Begleitung von Unternehmenstransaktionen im Rahmen der Due Diligence
  3. Informationen zum Inhalt eines Unternehmenskaufvertrags
  4. Empfehlungen zur Vorbereitung steueroptimierter Unternehmensübertragungen

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