Außensteuergesetz
Das Wichtigste in Kürze
Insgesamt stellt das Außensteuergesetz einen wichtigen Mechanismus dar, um die internationale Steuergerechtigkeit zu gewährleisten und aggressive Steuervermeidungsstrategien zu bekämpfen. Es reflektiert das Bemühen, auf die Herausforderungen der Globalisierung im Bereich der Besteuerung angemessen zu reagieren.
Was ist das Außensteuergesetz?
Das deutsche Außensteuergesetz (AStG), eingeführt in den 1970er Jahren, ist ein fundamentaler Bestandteil des deutschen Steuerrechts. Es zielt darauf ab, die internationale Steuervermeidung und -flucht zu bekämpfen. Es umfasst verschiedene Regelungen, die grenzüberschreitende Steuergestaltungen betreffen, und hat insbesondere durch die zunehmende Globalisierung und die wachsende Mobilität von Kapital und Personen an Bedeutung gewonnen.
Das Außensteuergesetz zielt darauf ab, die Verlagerung von Einkünften in Niedrigsteuerländer zu verhindern. Es soll sicherstellen, dass Personen und Unternehmen, die in Deutschland steuerpflichtig sind, ihrer Steuerpflicht angemessen nachkommen, auch wenn sie internationale Geschäftsbeziehungen unterhalten oder Vermögen im Ausland besitzen.
Die wesentlichen Regelungen des Außensteuergesetzes umfassen die Folgenden:
- Hinzurechnungsbesteuerung: Diese betrifft deutsche Steuerpflichtige, die wesentliche Beteiligungen an ausländischen Gesellschaften halten, insbesondere in Niedrigsteuerländern. Die Einkünfte dieser Gesellschaften können dann unter bestimmten Umständen den deutschen Anteilseignern nach dem Außensteuergesetz direkt zugerechnet und in Deutschland besteuert werden, um die Verlagerung von Einkünften zu vermeiden.
- Verrechnungspreise: Das Außensteuergesetz enthält Regelungen zu Verrechnungspreisen zwischen verbundenen Unternehmen in verschiedenen Ländern. Ziel ist es, die Gewinnverlagerung durch interne Preissetzung, die nicht den Marktbedingungen entspricht, zu unterbinden. Unternehmen müssen ihre internen Verrechnungspreise dokumentieren und diese an die Bedingungen anpassen, die zwischen unabhängigen Dritten herrschen würden.
- Wegzugsbesteuerung: Die Wegzugsbesteuerung soll verhindern, dass Personen oder Unternehmen durch Verlegen ihres Wohnsitzes oder Geschäftssitzes ins Ausland unbesteuerte stille Reserven realisieren. Bei Wegzug aus Deutschland können unter bestimmten Bedingungen stille Reserven aufgedeckt und besteuert werden.
- Meldepflichten: Das AStG sieht für bestimmte grenzüberschreitende Sachverhalte Meldepflichten vor. Dazu gehört beispielsweise die Meldung von Beteiligungen an ausländischen Gesellschaften.
Das Außensteuergesetz wird durch internationale Entwicklungen, wie die BEPS-Initiative (Base Erosion and Profit Shifting) der OECD, beeinflusst. Diese globalen Initiativen zielen darauf ab, aggressive Steuergestaltungen zu verhindern und eine faire Verteilung der Besteuerungsrechte zu gewährleisten.