Konzern
Das Wichtigste in Kürze
Insgesamt ermöglicht der Konzern durch die einheitliche Leitung und strategische Steuerung die Nutzung von Synergien, die Risikostreuung und eine stärkere Marktposition, was ihn zu einer beliebten Organisationsform im modernen Wirtschaftsleben macht.
Was ist ein Konzern?
Ein Konzern ist ein Zusammenschluss von rechtlich selbstständigen Unternehmen unter einer einheitlichen Leitung. Diese Unternehmensgruppe besteht aus einer herrschenden Gesellschaft, die als Muttergesellschaft bezeichnet wird, und einer oder mehreren abhängigen Gesellschaften, den Tochtergesellschaften. Ziel eines Konzerns ist es, durch die Bündelung von Ressourcen, Synergien und Marktmacht wettbewerbsfähiger zu sein und effizienter zu arbeiten.
Die Muttergesellschaft kontrolliert die Tochtergesellschaften entweder durch Kapitalbeteiligung (in der Regel eine Mehrheitsbeteiligung) oder durch vertragliche Vereinbarungen. Obwohl die Tochtergesellschaften rechtlich eigenständig bleiben, unterliegen sie der einheitlichen Leitung und strategischen Steuerung durch die Muttergesellschaft. Diese ermöglicht eine koordinierte Geschäftsstrategie und Ressourcennutzung über den gesamten Konzern hinweg.
Ein Konzern ist in verschiedenen Arten möglich. Unternehmen derselben Branche können sich zusammenschließen. Dies dient oft der Marktbeherrschung oder der Kostenreduktion durch gemeinsame Forschung und Entwicklung sowie Marketingstrategien. Es können sich aber auch Unternehmen derselben Branche mit unterschiedlichen Produktionsstufen einer Wertschöpfungskette zusammen schließen. Dazu gehört zum Beispiel ein Automobilhersteller, der einen Zulieferer übernimmt. Dies ermöglicht eine bessere Kontrolle über die Lieferkette und die Produktionsprozesse. Unternehmen unterschiedlicher Branchen oder Wertschöpfungsketten schließen sich demgegenüber zusammen, um Diversifikation zu erreichen und Risiken zu streuen. Vorteile liegen daher in Synergieeffekten, Wettbewerbsvorteilen und einer besseren Risikostreuung.
Ein Konzern kann aber auch Nachteile mit sich bringen. Die Verwaltung eines Konzerns kann sehr komplex und kostenintensiv sein. Grund dafür sind unterschiedliche rechtliche Anforderungen und Marktbedingungen in verschiedenen Ländern und Branchen. Diese erfordern eine sorgfältige Koordination und Compliance-Management. Unterschiedliche Interessen und Ziele der Tochtergesellschaften können zu internen Konflikten führen, die die Gesamteffizienz des Konzerns beeinträchtigen. Große Konzerne können weiterhin unter das Kartellrecht fallen, das Monopolstellungen verhindern soll. Dies kann Einschränkungen hinsichtlich weiterer Übernahmen und Fusionen bedeuten.