Mündliche Steuerberaterprüfung – Vorbenotung und Benotung
Die mündliche Steuerberaterprüfung findet mit der Benotung ihren Abschluss. Erst hier erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der mündlichen Prüfung, ob sie das Examen bestanden haben. Doch spielt hierbei auch die Vorbenotung aus dem schriftlichen Steuerberaterexamen eine gewichtige Rolle. Denn wenn man diesen Teil des Examens nur ganz knapp bestanden hat, muss man bei der mündlichen Steuerberaterprüfung eine solide Benotung erreichen, um das Examen zu bestehen. Dabei berechnet man die Benotung insgesamt als Durchschnittswert aus der Vorbenotung aus dem schriftlichen Steuerberaterexamen und der Benotung in der mündlichen Steuerberaterprüfung. Beträgt dieser Leistungsdurchschnitt 4,15 oder besser, hat man das Ziel erreicht. Wer also im schriftlichen Steuerberaterexamen eine knappe 4,5 erreicht, muss die eigene Leistung in der mündlichen Steuerberaterprüfung mindestens auf eine Benotung von 3,8 steigern, um zu bestehen.
Unsere Kanzlei bemüht sich besonders um die Nachwuchsförderung. Dabei unterstützen und fördern wir unsere Mitarbeiter auf ihrem Weg zum Steuerberaterexamen. Aufgrund der aktuellen Relevanz haben wir mehrere Beiträge zu diesem Thema publiziert:
Datum |
Thema |
10. August 2021 |
Steuerberaterprüfung 2020: Das kam in den Klausuren dran |
20. August 2021 |
Schriftliche Steuerberaterprüfung: Vorbereitung Erfolgsquote & Notenspiegel |
16. Oktober 2021 |
Das mündliche Steuerberaterexamen: Vorbereitungen sind wichtig |
06. Januar 2022 |
Mündliche Steuerberaterprüfung – Vorbenotung und Benotung (dieser Beitrag) |
Unser Video:
Mündliche Steuerberaterprüfung: Erfahrungen und Tipps
In diesem Video eruieren wir, worauf man bei der mündlichen Steuerberaterprüfung achten sollte.
Inhaltsverzeichnis
1. Benotung der mündlichen Steuerberaterprüfung – Einleitung
Wer an der schriftlichen Steuerberaterprüfung teilgenommen hat und den ersehnten Briefumschlag der Steuerberaterkammer mit den Ergebnissen öffnet, hofft natürlich, dass darin auch die gewünschte Einladung zur mündlichen Steuerberaterprüfung enthalten ist. Hat man es also tatsächlich so weit geschafft, stehen die Chancen im Grunde ganz gut um Steuerberater zu werden. Denn die Statistik zeigt, dass bei der mündlichen Steuerberaterprüfung deutlich mehr Teilnehmer mit Erfolg bestehen als beim schriftlichen Examen.
Allerdings kommt es eben auch darauf an, welche Vorbenotung man im schriftlichen Examen erreichte. Denn die Berechnung der Benotung, die darüber entscheidet, ob man Steuerberaterin oder Steuerberater wird, hängt sowohl mit der Benotung in der mündlichen Steuerberaterprüfung als auch von der Vorbenotung beim schriftlichen Steuerberaterexamen zusammen.
Um nun konkret zu erläutern, welche Benotung man in der mündlichen Steuerberaterprüfung erreichen muss, um bei einer bestimmten Vorbenotung im schriftlichen Examensteil das Steuerberaterexamen zu bestehen, benötigen wir einige Zeilen und ein paar Minuten Ihrer Aufmerksamkeit für diesen Artikel.
2. Vorbenotung aus der schriftlichen Steuerberaterprüfung
Fangen wir hierbei ganz am Anfang an. Um die erlösenden Worte in der ersehnten Einladung zur mündlichen Steuerberaterprüfung lesen zu dürfen, muss der Notendurchschnitt der drei schriftlichen Klausuren mindestens 4,5 betragen. Wie diese tatsächlich zustande kam, erfährt man selbstverständlich ebenfalls im Schreiben der Steuerberaterkammer. Tatsächlich ist es oft so, dass eine große Zahl der erfolgreichen Teilnehmer mit dieser Note den schriftlichen Teil der Steuerberaterprüfung bestehen. Die übrigen Benotungen, die besser als die 4,5 sind, verteilen sich dann auf die besseren Noten zwischen 1,0 (extrem selten) und 4,5. Doch oft bleiben die Leistungen etwa der Hälfte aller Teilnehmer am schriftlichen Steuerberaterexamen hinter diesen Erwartungen zurück.
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3. Mündliche Steuerberaterprüfung: Benotung
Mit der Vornote aus dem schriftlichen Steuerberaterexamen geht man dann in die mündliche Steuerberaterprüfung. Um nun die mündliche Steuerberaterprüfung zu bestehen, muss die Note zusammen mit der Vornote einen Durchschnitt von mindestens 4,15 ergeben. Also muss man sich mit einer 4,5 als Vornote in der mündlichen Steuerberaterprüfung noch deutlich steigern, um das Examen insgesamt bestehen zu können. Denn auch wenn man sonst mit einer Leistung von 4,5 in der mündlichen Prüfung im Grunde ebenfalls bestanden zu haben glaubt, so reicht das für die geforderte 4,15 als Gesamtnote keineswegs aus. Hat man jedoch im schriftlichen Steuerberaterexamen etwa eine 3,8 erzielt, so mag eine 4,5 in der mündlichen Steuerberaterprüfung dennoch zum Bestehen des Examens ausreichen.
3.1. Mündliche Steuerberaterprüfung: Benotung bei einer Vorbenotung von 4,5
Klar, an dieser Stelle wäre es schön, wenn man sich das Durchrechnen aller möglichen Benotungsvarianten sparen könnte. Also haben wir dies in mehreren Tabelle für die Vorbenotungen durchgerechnet, die in aller Regel am ehesten Gefahr laufen, auf Grund einer niedrigen Vorbenotung zu scheitern. Hier beginnen wir mit der Minimalvoraussetzung, um an der mündlichen Steuerberaterprüfung teilzunehmen, nämlich einer Benotung von 4,5 im schriftlichen Examensteil:
Durchschnitt schriftliche Steuerberaterprüfung | Durchschnitt mündliche Steuerberaterprüfung | Notendurchschnitt insgesamt | Bestehen des Steuerberaterexamens |
4,5 | 3,5 | 4,0 | ja |
4,5 | 3,66 | 4,08 | ja |
4,5 | 3,88 | 4,19 | nein |
4,5 | 4,0 | 4,25 | nein |
4,5 | 4,16 | 4,33 | nein |
4,5 | 4,33 | 4,41 | nein |
4,5 | 4,5 | 4,5 | nein |
3.2. Mündliche Steuerberaterprüfung: Benotung bei einer Vorbenotung von 4,33
Selbstverständlich kann man diese Berechnungen auch für andere Vorbenotungen anstellen, die besser als 4,5 ausfallen. Hier zunächst die Varianten für die Vornote 4,33:
Durchschnitt schriftliche Steuerberaterprüfung | Durchschnitt mündliche Steuerberaterprüfung | Notendurchschnitt insgesamt | Bestehen des Steuerberaterexamens |
4,33 | 3,5 | 3,92 | ja |
4,33 | 3,66 | 4,0 | ja |
4,33 | 3,88 | 4,11 | ja |
4,33 | 4,0 | 4,16 | nein |
4,33 | 4,16 | 4,25 | nein |
4,33 | 4,33 | 4,33 | nein |
3.3. Mündliche Steuerberaterprüfung: Benotung bei einer Vorbenotung von 4,16
Somit erscheint auch eine Berechnungsreihe für eine Vorbenotung von 4,16 angebracht:
Durchschnitt schriftliche Steuerberaterprüfung | Durchschnitt mündliche Steuerberaterprüfung | Notendurchschnitt insgesamt | Bestehen des Steuerberaterexamens |
4,16 | 3,66 | 3,91 | ja |
4,16 | 3,88 | 4,02 | ja |
4,16 | 4,0 | 4,08 | ja |
4,16 | 4,16 | 4,16 | nein |
4,16 | 4,33 | 4,25 | nein |
3.4. Mündliche Steuerberaterprüfung: Benotung bei einer Vorbenotung von 4,0
Und hier nun die Berechnungen bei einer 4,0 als Vornote:
Durchschnitt schriftliche Steuerberaterprüfung | Durchschnitt mündliche Steuerberaterprüfung | Notendurchschnitt insgesamt | Bestehen des Steuerberaterexamens |
4,0 | 3,88 | 3,94 | ja |
4,0 | 4,0 | 4,0 | ja |
4,0 | 4,16 | 4,08 | ja |
4,0 | 4,33 | 4,16 | nein |
4,0 | 4,5 | 4,25 | nein |
Welche Schlussfolgerungen sich aus diesen Betrachtung zur Benotung für die mündliche Steuerberaterprüfung ergeben, besprechen wir im nächsten Abschnitt.
4. Benotung der mündlichen Steuerberaterprüfung: Fazit
Welche Quintessenz kann man nun aus all den Rechenexempeln rund um die mündliche Steuerberaterprüfung und ihre Benotung ziehen? Klar ist jedenfalls die logische Verallgemeinerung, dass man, je niedriger die Vorbenotung ausfällt, umso besser in der mündlichen Steuerberaterprüfung abschneiden muss, um das Examen noch bestehen zu können. Die Frage, die sich daraus ergibt, ist somit, wie man das erreichen soll. Schließlich gibt es bei der mündlichen Steuerberaterprüfung keine Geschenke.
Oder vielleicht doch? So manch ein Absolvent der mündlichen Steuerberaterprüfung berichtet im Nachhinein, dass die Prüfer insbesondere diejenigen Kandidaten intensiv befragten, die eine eher niedrige Vorbenotung beim schriftlichen Steuerberaterexamen erreichten. Bei diesen Wackelkandidaten wollte man wohl schauen, ob sie sich nun in der mündlichen Steuerberaterprüfung deutlich verbessern und es somit schaffen, das Examen erfolgreich abzulegen. Also ist gerade in dieser Situation eine besonders intensive Vorbereitung auf die mündliche Steuerberaterprüfung angeraten. Außerdem sollte man dabei mutig sein, denn andernfalls könnte das Vorhaben, die Steuerberaterprüfung zu bestehen, am eigenen Fatalismus, Pessimismus oder an den eigenen Ängsten scheitern. Also ist ein optimistisches Mindset eine wichtige Grundlage, um alle Chancen zum Bestehen des Examens zu nutzen.
Stellt man jedoch fest, dass die Prüfer nach anderen Kriterien die Befragung der Kandidaten vornehmen, muss man genau diesen Optimismus bewusst bemühen, um das Ausbleiben einer besonderen Chance zu kompensieren. Denn auch wenn man keine erhoffte Sonderbehandlung erhält, kann man das erworbene Fachwissen dennoch unter Beweis stellen. Also heißt es bei der mündlichen Steuerberaterprüfung unter allen Umständen zu kämpfen, um die ersehnte Benotung zu erhalten. Vielleicht reicht es ja auch so aus, um das Steuerberaterexamen zu bestehen.
5. Steuerberatungskanzlei mit Karrierechancen
Unsere Kanzlei setzt sich besonders für die Förderung von Nachwuchskräften im Bereich Steuerberatung ein. Dabei schätzen unsere Kandidaten für die Steuerberaterprüfung insbesondere folgende Unterstützungsangebote:
Vorbereitung auf die Steuerberaterprüfung
- Übertragung der Bearbeitung von lehrreichen Praxisfällen
- umfassende Begleitung durch erfahrene Steuerberater und andere Kollegen
- junge Steuerberater bieten hilfreiche Tipps zur Vorbereitung
- praktische Hinweise zur Optimierung der Leistungen bei den schriftlichen Klausuren
- Gewähren einer Freistellung in den Monaten vor dem Steuerberaterexamen
- aktive Motivation auf dem Weg zur Steuerberaterprüfung
- Schilderung von Erfahrungen aus erster Hand zur mündliche Prüfung
Hierzu haben wir auch viele Videos bei YouTube veröffentlicht, in denen wir auch anderen Absolventen, die in jüngster Vergangenheit die Steuerberaterprüfung bestanden haben, Gelegenheit bieten, Ihre Erfahrungen mit unseren Zuschauern zu teilen.